Veloherz des Jahres 2022: «Bei uns steckt tatsächlich viel Herzblut fürs Velo drin»

10.11.2022: Jedes Jahr verleiht Pro Velo beider Basel den Veloherz-Award. Dieser wird für besonderes Engagement bei der Mitgliederwerbung, Treue, gute Zusammenarbeit und ein grosses Herz fürs Velo verliehen. Nachdem der Pokal letztes Jahr an das Velogeschäft «marVELOus» ging, geht der Wanderpokal nun an «zweifach». Das Geschäft stellt uns gut gewartete Velos für unsere Fahrkurse für Migrant:innen bereit und half uns bei der Entwicklung unserer Veloflickkurse. Mit «zweifach» als Partner von «Velafrica» arbeiteten wir auch beim Velomärt zusammen. Pro Velo hat Markus Flubacher, den Leiter von «zweifach» und Florian Sauter, den stellvertretenden Leiter zum Interview getroffen.

Roland Chrétien von Pro Velo übergibt die Auszeichnung dem Team von "zweifach".

Pro Velo: Wir haben euer Geschäft „zweifach“ mit dem Veloherz des Jahres ausgezeichnet. Was sagt ihr dazu?

Markus: Bei uns steckt tatsächlich viel Herzblut fürs Velo drin. Zweifach ist ein Betrieb der Eingliederungsstätte Baselland (ESB). Wir haben vier Gruppenleiter und 20 Mitarbeitende, darunter IV-Bezüger:innen und Menschen mit Beeinträchtigungen. Zusammen versuchen wir, unsere Begeisterung für diese Arbeit gegen aussen zu tragen.

Florian: Der Name der Auszeichnung passt sehr gut zu uns, wir sind wirklich mit ganzem Herzen dabei. Das hören wir auch immer wieder von unserer Kundschaft, sowie allgemein den Menschen im Quartier. Sie merken, dass wir eine gute Stimmung im Geschäft haben. Es geht nicht nur ums Velo bei uns, sondern auch um die Menschen.

Pro Velo: Warum unterstützt ihr unsere Velofahrkurse durch die Bereitstellung von Velos für unsere Fahrkurse?

Markus: Für Pro Velo machen wir das, weil wir die Fahrkurse für Migrant:innen eine gute Sache finden. Wir unterstützen aber auch die Kulturszene…

Florian: Genau, zum Beispiel beim Theaterfestival haben wir Velos aufbereitet und bereitgestellt, und auch schon für die Robi-Spielaktionen haben wir eine Sommerreparaturservice für die Sommerkunschti angeboten und realisiert.

Pro Velo: Ihr habt zusammen mit Pro Velo auch die Veloflickkurse vor vielen Jahren aufgegleist.

Markus: Damals hat sich das so ergeben – es gab die Notwendigkeit, wir hatten den Platz und die Infrastruktur. Ich finde es wichtig, dass man sein eigenes Velo kennt, vor allem auch, wenn man auf Touren geht.

Pro Velo: Könntet ihr euer vielfältiges Engagement auch verfolgen, wenn ihr nicht ein Betrieb der ESB wärt?

Markus: Nicht alle Geschäfte könnten das wohl in diesem Umfang. Dadurch, dass wir ein Betrieb auf dem zweiten Arbeitsmarkt sind, haben wir ein anderes Setting. Ich denke jedoch, dass alle Velomechaniker:innen versteckte Dienste leisten. Beispielsweise die Kette ölen oder die Bremsen kurz einstellen, ohne dies zu verrechnen, einfach weil sie den Menschen und den Velos etwas Gutes tun wollen.

Pro Velo: Was bewegt euch am meisten, wenn es ums Thema Velo geht?

Florian: Ich habe den Eindruck, dass das Velo von vielen eher als Gebrauchsgegenstand betrachtet wird, dabei ist es mehr als das – die Geschichten, die hinter den Velos stehen, interessieren uns. Velos mit Geschichten scheinen aber immer weniger zu werden.

Markus: Das Velo ist für mich die Lösung für viele verkehrspolitische Probleme in dieser Stadt. Momentan flicken wir die Velos der Roche. Die Roche motiviert mit grossem Engagement ihre Mitarbeitenden, mit dem Velo zur Arbeit zu kommen. Das finde ich eine gute Entwicklung.

 

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