Mit dem Bahnausbau in den kommenden Jahren und Jahrzehnten entwickelt sich auch die Stadt rund um den Knotenpunkt Bahnhof Basel SBB weiter. Die Baslerinnen und Basler sowie die Pendelnden sollen von neuen Velo- und Fussgängerverbindungen profitieren. Der Regierungsrat beantragt dem Grossen Rat 11 Millionen Franken, um die entsprechenden Projekte weiter voranzutreiben. Dazu gehören unter anderem Velomassnahmen auf der Peter Merian-Brücke, die Gleisfeldquerung beim Güterbahnhof Wolf und die «Zollibrücke».
Peter Merian-Brücke
Bis Ende 2026 will der Kanton die Verkehrsflächen auf der Peter Merian-Brücke neu aufteilen. Auf der Westseite mit einem breiten Trottoir, auf der Ostseite statt mit einem Trottoir mit einem abgesetzten Veloweg in Richtung Nauenstrasse. Die Fahrbahnebene wird aufgeteilt in zwei MIV-Fahrspuren und einen breiten Velostreifen in Richtung Hochstrasse. Die Querung bei der Post-Passage wird leicht nach Norden verschoben und die Rampe im Postgebäude verbreitert, was das Abbiegen und die Sichtverhältnisse verbessern wird. Diese Massnahmen hatten wir und die Planungsgruppe Gundeldingen mittels Einsprache erstritten. Dabei war allerdings vorgesehen, diese Verbesserungen gleichzeitig mit der letztes Jahr beendeten Brückensanierung umzusetzen. Das gleiche gilt für einen abgesetzten Veloweg von der Solothurnerstrasse auf die Brücke: Dessen Planung muss noch mit dem Projekt Nauentor abgestimmt werden, der Ausführungszeitraum ist noch offen.
Neue Veloabstellplätze mit Leitsystem
Die Veloabstellanlage auf der Südseite des Bahnhofs SBB im Gundeldinger-Quartier muss neu angeordnet werden. Die Veloabstellplätze werden neu entlang des Bahnareals über einige hundert Meter Länge an der Meret Oppenheimer-Strasse angeordnet. Deren Kapazität wird gegenüber der Zeit vor den Bauarbeiten deutlich erweitert. Mit einem Leitsystem, welches die Belegung der Veloabstellplätze erfassen und anzeigen kann, soll der Nutzen dieser Plätze verbessert und das Abstellen auf umliegenden Trottoirs reduziert werden. Das System kann auch erkennen, wenn Velos längere Zeit nicht bewegt werden, was die Bewirtschaftung der Plätze erleichtert. Der Kanton möchte das Leitsystem 2027 in Betrieb nehmen.
Weitere Projekte in Planung
Der Kanton plant weitere Projekte zu Gunsten des Velo- und Fussverkehrs, die koordiniert mit dem Bahnausbau umgesetzt werden:
Zollibrücke
Eine Vorstudie des Bau- und Verkehrsdepartements hat ergeben, dass die neue Fussgänger- und Veloverbindung Bachletten – Gundeldingen über den Gleisen der «Elsässerbahn» geführt werden soll. Dabei sind Abhängigkeiten zu dem geplanten Ausbau der Bahnanlagen und den Ausbauplänen des Zoos zu berücksichtigen. Die nächste Bearbeitungsphase kann erst starten, wenn die Pläne für den Bahnausbau genügend konkret sind sowie deren Finanzierung gesichert ist. Der Regierungsrat geht davon aus, dass dies erst in einigen Jahren der Fall sein wird.
Gleisfeldquerung Ost
Der Kanton möchte die bereits in den Richtplänen eingetragene «Gleisfeldquerung Ost» zwischen der Solothurnerstrasse und der Centralbahnstrasse als unterirdische Veloquerung im Rahmen einer Machbarkeitsstudie näher betrachten, weil diese Verbindung sehr direkt ist und eine weitere attraktive Anbindung des Gundeldinger-Quartiers an den Bahnhof bieten könnte. Diese Querung kann aber nur zusammen mit der Realisierung eines Tiefbahnhofs erstellt werden.
Provisorische Velopasserelle vom Gundeli zum Elsässertor
Um die Möglichkeiten für eine mittelfristig realisierbare, provisorische Veloquerung besser einschätzen zu können, gibt der Regierungsrat eine zweite Machbarkeitsstudie in Auftrag, die eine oberirdische Überquerung der Gleise am Bahnhof SBB untersucht. Diese provisorische Brücke würde etwa parallel zur provisorischen Passerelle verlaufen, die die SBB aktuell erstellen.
Fuss- und Velobrücke Güterbahnhof Wolf
Die Verbindung der beiden Entwicklungsgebiete Wolf und Dreispitz Nord für den Fuss- und Veloverkehr ist ein wichtiges Element zur besseren Anbindung der neuen Wohnquartiere sowie zur Förderung der aktiven Mobilität und einer Stadt der kurzen Wege. Dazu will das Bau- und Verkehrsdepartement mit einer Machbarkeitsstudie alle relevanten Grundlagen zusammengetragen und anschliessend ein Programm für einen Brückenwettbewerb erarbeiten.
Fuss- und Velopasserelle Wolf – St. Alban
Das Entwicklungsareal Wolf benötigt für den Fuss- und Veloverkehr auch eine Verbindung zum benachbarten Quartier St. Alban. Die bestehenden Verbindungen über die Zeughausstrasse oder die St. Jakobs-Strasse sind für den Veloverkehr wenig attraktiv. Das Bau- und Verkehrsdepartement will deshalb die Rahmenbedingungen und mögliche Varianten für eine direkte Verbindung über die Bahngleise und die Autobahnausfahrt im Bereich Singerstrasse/Engelgasse untersuchen.
Velounterführung Hexenweglein
Die Veloverbindung zwischen Peter Merian-Weg und Hexenweglein hat als Teil der Velo-Achse zwischen Centralbahnstrasse in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Eine Velounterführung unter der Münchensteinerstrasse hindurch erachtet der Regierungsrat deshalb als sinnvoll. In einer Machbarkeitsstudie hat das Bau- und Verkehrsdepartement eine passende Variante identifiziert, die in einem nächsten Schritt vertieft abgeklärt werden muss.
Zudem hat der Regierungsrat einen Ratschlag «betreffend Finanzierung der weiteren Arbeit im Zusammenhang mit dem Herzstück und dem Bahnknoten Basel» mit Zwischenbericht verabschiedet.
Velounterführung Margarethenbrücke
Der Horizont 2035+ bringt bereits deutliche Verbesserungen mit sich, wie einen neuen westlichen Perronzugang zur Entlastung des Centralbahnplatzes. Ermöglicht wird dies dank dem im Ausbauschritt 2035 des Bundes/SBB geplanten neuen «Perronzugang Margarethen» sowie dem Ersatzneubau der Margarethenbrücke. Dies eröffnet dem Kanton in Absprache mit Bund und SBB die einmalige Chance, auf der Brücke eine Tramhaltstelle zu bauen, die ein direktes Umsteigen auf die Züge ermöglicht. Zudem lassen sich sichere und komfortable Veloverbindungen erstellen. Die nötigen Gelder für den Brückenneubau sowie für die kantonalen Massnahmen für Tram-, Fuss-und Veloverkehr sind noch nicht gesprochen.
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