Offener Brief zum tödlichen Velounfall auf dem Luzernerring

27. April 2021: Heute ist es zwei Wochen her, seit dem schrecklichen Unfall auf dem Luzernerring. Wir sehen akuten Handlungsbedarf, deshalb haben wir uns heute mit einem offenen Brief an die Regierungsrätinnen Eymann und Keller gewendet. Wir hoffen darauf, dass die Regierung die geforderten Sofortmassnahmen so rasch als möglich umsetzt. Hier unser Brief:

Sehr geehrte Frau Eymann
Sehr geehrte Frau Keller

Am 13. April, also vor zwei Wochen, ist auf dem Luzernerring eine Velofahrerin tödlich verunglückt. Wir sind noch immer schockiert, auch, weil so ein Unfall vorhersehbar war.
Die näheren Umstände sind uns nicht bekannt. Klar ist hingegen, dass die Strasse an genau dieser Stelle einen schwerwiegenden Mangel aufweist: Es fehlt ein Velostreifen genau dort, wo zwei Motorfahrzeugspuren auf eine Spur reduziert werden. Pro Velo hatte die Behörden seit Jahren wiederholt darauf aufmerksam gemacht. Leider entstand dabei der Eindruck, dass die Verwaltung Sicherheitsbedenken weniger stark gewichtet als die Verkehrskapazität. In der Folge wurde die Situation nur marginal mittels einer separaten Veloampel verbessert. Wie Sie wissen, handelt es sich bei der Strecke um eine offizielle Veloroute.

Wir wollen nicht mehr länger warten. In Zusammenarbeit mit weiteren velopolitisch aktiven Gruppierungen fordern wir daher umgehend folgende Verbesserungen:

  • Verlängerung der Umweltspur bis zur Burgfelderstrasse
  • Rechte Fahrspur des MIV nur noch für rechts abbiegende Autos
  • Nach der Burgfelderstrasse nur noch eine MIV-Spur
  • Aufstellfläche für Velos vor der Ampel
  • Durchgehender Velostreifen auf dem Luzernerring
  • Vorgezogener Velostreifen oder Aufstellfläche in der Burgfelderstrasse auf beiden Seiten des Luzernerrings.

Wir bitten Sie, uns rasch mitzuteilen, ob, wann und mit welchen Massnahmen die Stadt auf den tödlichen Unfall reagiert und unsere Forderungen umsetzt.

Nebenbei: Wir bitten Sie, zu veranlassen, dass das dort platzierte «Geistervelo»  mindestens bis zur hoffentlich sehr raschen Umsetzung der oben geforderten Massnahmen von den Behörden stehen gelassen wird.

Freundlicher Gruss

Pro Velo beider Basel