Am 13. Februar 2022 kommt in Basel-Landschaft die Klimaschutz-Initiative zur Abstimmung. Mit der Klimaschutz-Initiative verpflichtet sich der Kanton Baselland, die Klimaziele von Paris zu erreichen. Dafür definiert der Regierungsrat in verschiedenen Bereichen Absenkpfade. Als Lobbyorganisation der Velofahrenden ist Pro Velo auch im Einsatz für Umwelt und Klima. Wir setzen uns daher auch für ein Ja zur Klimaschutz-Initiative ein, denn mehr Veloverkehr bedeutet mehr Klimaschutz und umgekehrt. Warum das Velo dem Klima und der Umwelt helfen kann? Pro Velo erklärt:
Das Velo ist ein lange unterschätztes Gefährt. Vor der Verkehrswende in den 60er Jahren war das Velo auf allen Strassen anzutreffen. Mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren war Standard. Mit der Verkehrswende der 60er Jahren verdrängte das Auto jedoch das Velo von den Strassen bzw. an den rechten Strassenrand – mit fatalen Folgen: Der Aufstieg des Autoverkehrs brachte mehr Umweltverschmutzung, Klimakrise, CO2 Ausstoss und Lärmbelästigung. Wer sich heute für eine bessere, gerechtere und klimafreundliche Welt einsetzt, kommt am Velo als Klimaretter nicht vorbei.
Mikroplastik und Umweltverschmutzung durch Velofahren reduzieren
Hast du gewusst, dass durch den Reifenabrieb beim Autofahren viel Mikroplastik in die Umwelt gelangt? Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) schätzt, dass in der Schweiz jährlich ca. 5‘000 bis 18‘000 Tonnen Mikroplastik durch den Reifenabrieb in die Umwelt abgegeben werden. Natürlich hat das Velo auch Reifen, aber durch das leichtere Gewicht und die dünneren Reifen gelangt beim Velofahren äusserst wenig Mikroplastik in die Umwelt.
CO2 reduzieren, Veloverkehr fördern
Ein Drittel des CO2 Ausstosses in der Schweiz ist durch den Verkehrssektor bedingt (ohne internationaler Flug- und Schiffsverkehr). Um den Klimawandel zu stoppen, müssen wir daher zwingend unsere Mobilität umdenken. Velofahren ist klimaneutral. Die Schweiz kommt nicht darum herum, den Veloverkehr massiv zu fördern, wenn sie ihren CO2-Ausstoss auf null bringen will. U.a. muss die Velo-Mitnahme im ÖV einfach und niederschwellig sein. Dafür setzt sich Pro Velo ein.
Klima, Gerechtigkeit und E-Mobilität
Wenn es ums Klima geht, müssen wir auch über internationale Gerechtigkeit zu sprechen. Westliche Länder wie die Schweiz stossen schon viel länger CO2 in die Atmosphäre aus und weisen einen der höchsten Treibhausgas-Ausstosse pro Kopf nach. Die Schweiz ist eines der reichsten Länder der Welt, doch Ausgaben für Klimaschutz werden kaum getätigt. Das ist ungerecht, die Schweiz muss vorwärts machen. Doch es droht, dass die Schweiz zumindest in der Verkehrspolitik den «einfachen» Weg einschlagen wird: Elektromobilität soll alles lösen. Die Elektromobilität ist zwar klimafreundlicher. Aber wenn wir unseren fossilen Autoverkehr mit elektrobetriebenem Autoverkehr ersetzen, verlagern wir das Problem: Die Herstellung von Elektroautos belastet die Umwelt in südlichen Ländern massiv. Die Rohstoffe für die Elektroautos (auch E-Velos) werden unter Bedingungen abgebaut, welche die Menschenrechte missachten. Und die zusätzlich notwendige klimaneutrale Stromproduktion belastet Ökosysteme (Windräder, Staudämme etc.) oder zerstört sie gar.
Dem Velo neue Kraft verleihen
Für Pro Velo ist daher klar: Wir müssen unseren Verkehrssektor neu denken, dem Velo mehr Kraft geben, Mobilität neu gestalten. Mit Sharing-Angeboten, mit Veloschnellstrassen, besserer Velomitnahme im Zug, mit sicherer Veloinfrastruktur. Nur so können wir unser Klima und unsere Umwelt schützen. Pro Velo setzt sich daher dafür ein, dass die Velobewegung wächst!
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