Mehr Platz für Velos: Kompensation am richtigen Ort

19. November 2021: Für eine sichere Strassengestaltung ist aktuell der Zeitpunkt besonders günstig, denn bald soll das Autoparking Kunstmuseum eröffnet werden. Voraussetzung für die Öffnung ist allerdings die Kompensation von mind. 60 % der Parkplätze, d.h. pro zehn Parkplätze müssen sechs auf Allmend aufgehoben werden, und zwar in einem Umkreis von 500 m (s. Grafik). Wir haben das Bau- und Verkehrsdepartement wiederholt darauf hingewiesen, dass in erster Linie jene Autoparkplätze aufgehoben werden sollten, die velofreundliche Verbindungen bisher verunmöglichen.

Im «Kompensationsradius» des Autoparkings Kunstmuseum muss jetzt die Sicherheit durch Aufhebung der problematischsten Autoparkplätze verbessert werden.

Beispiel Brunngässlein

Das Brunngässlein wird zweigeteilt durch einen Knick beim Picassoplatz. Beide Teile sind wichtige Verbindungsachsen für den Veloverkehr. Der östliche Teil liegt auf der stark befahrenen Verbindung zwischen Aeschenplatz und Wettsteinbrücke. Ab Malzgasse ist das Strassenstück durch eine Reihe Autoparkplätze so stark eingeengt, dass Auto- und Velofahrende nicht sicher aneinander vorbeikommen: Es fehlt ein Velostreifen, obschon das Brunngässlein seit 2014 im Teilrichtplan Velo als Basisroute definiert ist und laut Richtplan «Gefahrenstellen sicher auszugestalten» sind. Bei der Beurteilung von Gefahrenstellen auf Basisrouten muss dabei von einem «geringen Fahrkönnen» ausgegangen werden. Die zehn Parkplätze im Brunngässlein gehören auf jeden Fall zur Kompensationsmasse für das Parking Kunstmuseum.

Beispiel St. Alban-Anlage

Ebenfalls im Umkreis von 500 m zum zukünftigen Parking liegt ein Teil der St. Alban-Anlage. Auch diese wichtige Verbindung ist eine Basisroute. Im Unterschied zum Brunngässlein hat sie z.T. bereits einen Velostreifen. Nur ist dieser so schmal, dass er kaum Sicherheit bietet und bestenfalls als Fläche zum Passieren von Autostaus taugt. Auch die Mfz-Spur ist schmal und führt folglich zu knappen Überholmanövern. Grund für die schmalen Spuren ist die linksseitige Parkplatzreihe. Auch sie müsste folglich vor der Eröffnung des Parkings zwingend entfernt werden. Davon würde nicht zuletzt auch der Busverkehr profitieren.

Beispiel St. Alban-Vorstadt

Auch die Autoparkplätze, die einen Abschnitt der St. Alban-Vorstadt zu einer der engsten Stellen auf dem Veloroutennetz machen, liegen im 500 m Radius des neuen Parkings und müssen zur Verbesserung der Sicherheit und des Fahrflusses vor dessen Eröffnung entfernt werden.

Beispiel Aeschengraben

Auf der stark befahrenen «Pendlerroute» zwischen Aeschenplatz und Bahnhof wurde diesen Herbst unmittelbar neben den dortigen Autoparkplätzen eine Velofahrerin von einem Lastwagen erfasst. Werden auch diese Parkplätze zur Kompensation des Parkhauses genutzt, entsteht Platz für einen Velostreifen oder gar einen Veloweg.

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